CC-BY-SA 3.0 Sandro Halank / CC-BY 2.0 Ronnie Macdonald
Alles begann, als mein Mitbewohner Lars und ich uns eines morgens fragten: „Mit wem würden wir lieber ein Bier trinken gehen, Thomas de Maizière oder Jens Lehmann?“.
Zu de Maizière hatten wir beide eine recht eindeutige Meinung, aber bei Lehmann waren wir uns nicht sicher, ob wir uns mit ihm verstehen würden. Lars meinte sich zu erinnern, dass er ein merkwürdiges Gesellschaftsbild hätte, allerdings zeigte ein Blick auf Lehmanns Wikipedia-Artikel, dass er gemeinnützig sehr engagiert ist. Was nun? Würden wir uns mit dem Ex-Nationaltorwart bei einem gemütlichen Bier gut verstehen oder schon nach wenigen Minuten in einer heftigen Diskussion über Geschlechterbilder enden?
„Man bräuchte eine Wikipedia über gesellschaftspolitische Positionen von A-Prominenten“, sagte Lars, womit er meiner Meinung nach absolut Recht hat. Denn eine solche Sammlung zu politischen Einstellungen würde gleich mehreren Aufträgen dienen:
Wie könnte ein solches Wiki gestaltet sein? Erste Ideen kreisten um eine Auflistung bestimmter gesellschaftspolitischer Fragen und wie die Person dazu eingestellt ist, also etwa Einstellung zu Geflüchteten, verschiedenen Geschlechterbildern, Hilfe von sozial schwächer Gestellten, Behinderung, Ehrenamt, Ehe und Partnerschaft, Religion und so weiter. Weiterhin wäre es spannend, eine Person auf einem zweiachsigen politischen Kompass einzuordnen (wie es etwa politicalcompass.org tut).
Ganz offensichtlich bräuchte es ebenso wie das große Vorbild Wikipedia eine große Anzahl von Freiwilligen, die Inhalte einstellen und ab einem gewissen Level auch moderieren und organisieren. Und natürlich müsste es einen wohldefinierten Codex geben, in dem beispielweise festgehalten wird, welche Arten von Quellen überhaupt für die Einschätzung von politischen Positionen zulässig sind (etwa nur direkte Interviews und keine Aussagen von Dritten).
Nichtsdestotrotz würde ein solches Wiki natürlich auch einige Risiken bergen:
Man sieht, sehr kontrovers und ohne eindeutige Antwort. Was haltet Ihr von der Idee? Gibt’s sowas eigentlich schon? Und wo seht ihr Chancen und Risiken?
Comments